Mozart zum Vernaschen

Made in Kirchheimbolanden:

Er ist ein sinnliches Erlebnis, nur das böse Wort Kalorien sollte man beim Genuss des Mozartballens besser aus dem Gedächtnis verbannen. Konditormeister Hermann Enkler hat mit dieser Kreation dem Genie ein eigenes Denkmal gesetzt. Sie ist zu einem Renner geworden.

Mozart weilte 1778 nur eine Woche in der Kleinen Residenz, aber die runde kleine Köstlichkeit sendet tagtäglich ihre Locksignale aus der Kuchentheke in der Conditorei und Confiserie Enkler in
der Vorstadt.

Eigentlich hatte der Konditormeister vor einigen Jahren mit seiner gehaltvollen Kreation an diesen für Kirchheimbolanden geschichtsträchtigen hohen Besuch erinnern wollen, dann kam 2006 die Überraschung: Im Mozartjahr entwickelte sich der Mozartballen zum Renner. Ob als Trostpflaster oder Ermutigung für geplagte Klavierschüler, als süßer Gruß aus Kirchheimbolanden in alle Richtungen per Post verschickt: Das kleine Präsent für viele Gelegenheiten, laut Hermann Enkler gut und gern drei Wochen haltbar, ist hübsch in Zellophan verpackt zum originellen Geschenkartikel geworden. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Beste Qualität der Zutaten und viel Liebe bei der Zubereitung, so beschreibt Renate Enkler das Geschäftsprinzip ihres Cafés über 28 Jahre, das sich mit seinen Kuchen, Torten und wechselweise rund 120 Sorten handgefertigter Pralinen weit über die Kreisstadt hinaus einen Kundenstamm geschaffen hat. Eines müsste man beim Mozartballen aber unbedingt noch hinzufügen: Seine Herstellung verlangt einigen Aufwand.

Zunächst werden zwei schalenförmige leichte Biskuithüllen gebacken „der Konditormeister nennt sie „Othello-Schalen“, die danach für die Füllung mit zartem Nougat ausgehöhlt werden. Nachdem die beiden Hälften fest aufeinandergesetzt sind, wird der Ballen mit eigens hergestelltem Kirschwassermarzipan umhüllt und in knusprigem Krokant gerollt. Eine Nacht ruht die Komposition dann noch, ehe sie mit feiner Edelbitterschokolade überzogen wird. Alles ist Handarbeit in der eigenen Backstube, nur das krönende Mozart-Konterfei lassen Enklers extra anfertigen. Dieser Aufleger aus weißer Schokolade ist selbstverständlich auch zum Vernaschen bestimmt.

Damit nicht genug der Reminiszenzen an den Besuch des Komponisten in Kirchheimbolanden: Eine Mozart-Praline hat Hermann Enkler ebenfalls kreiert, in der feines Kirschwasseraroma, Nougat und Schokolade mit Pistazienmarzipan eine runde Sache bilden. Die Herstellung ihres eigenen Marzipans genießt sowieso einen besonderen Stellenwert in der Kirchheimbolander Confiserie: Besonders hochwertige Mandeln aus dem italienischen Bari sind den Enklers gut genug, sie schwören eben auf hausgemachte Qualität.

Mit einer eigenen Homepage hat das Café Enkler schon seit einiger Zeit das Internet zu nutzen gewusst, demnächst soll sogar das gesamte Sortiment an Kuchen, Torten und Pralinen im eigenen Internet-Shop präsentiert werden. Bisher haben Kunden zwar auch schon übers Internet Bestellungen bei Enklers aufgegeben, aber diese Verkaufsform soll in naher Zukunft intensiviert werden. Alles wird gut verpackt auf die Post gebracht, versichert Renate Enkler, auch der Versand ihrer seit 25 Jahren beliebten Trüffel-Spezialitäten in Champagnerflaschen ist kein Problem. Bis nach Amerika haben einige ihrer Kunden dies originelle Geschenk schon verschicken lassen und so Spezialitäten made in Kirchheimbolanden selbst Genießern in der Ferne zugänglich gemacht.

Die Rheinpfalz (31.01.2013), Text von Anna-Maria Jung/ Foto Stephan Kirchheimbolanden

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